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“… and sacrificed others for beauty” – Die Gräfin (2009)

Der Berlinale ist vorbei und viele der gezeigten Filme kommen bald ins Kino. Zeit, mal eine ausführlichere Bestandsaufnahme der Filme zu machen, die ich auf der 59. Berlinale gesehen habe:

Teil sechs: “Die Gräfin”

Wer nach Delphys 2 Days in Paris” und/oder nach der ersten dreißig Minuten von Die Gräfin” einen Liebesfilm erwartet, wird rasch eines besseren belehrt. Delphy wagt sich diesmal an ein völlig anderes Genre. Ein schöner Ansatz: Historie und Legende sollen in “Die Gräfin”, der die gruselige Geschichte der Blutgräfin Erzebet Bathory erzählen, vermischt werden, ohne das klar wir, was Fakt und was Fiktion ist.

Ungarn im 16. Jahrhundert. Nachdem die reiche und mächtige Gräfin (Julie Delphy) aus enttäuschter Liebe zu dem jüngeren Istvan (Daniel Brühl) durchdreht und der Wahnvorstellung erliegt, das Blut von Jungfrauen könnte sie optisch verjüngen und ihr ermöglichen, ihn zurückzugewinnen, wird aus dem Histrorienfilm eine Gothic Novel. Über die ganze Filmlänge bleibt “Die Gräfin” nicht nur zwischen Fakt und Fiktion hängen, sondern scheint auch zwischen zwei Genres festzustecken. Der Anfangs reizvolle Ansatz lähmt den Film, daran können auch guten Schauspieler wie William Hurt (A history of violence) und  Anamaria Marinca (Sturm) nichts ändern. “Die Gräfin” kommt am 26. Juni 2009 ins Kino und ist genau wie die Legende der Blutgräfin Bathory mit Vorsicht zu genießen.

6 von 10

Teaser-Trailer:

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