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Archiv für die Kategorie ‘Filmkritik’

Karate Kid vs. Remake-Bulldozer

Ich weiß immer noch nicht so genau, was an Karate Kid damals in den späten 80ern und frühen 90ern so toll war, dass ich mir etliche TV-Wiederholungen reingezogen habe. Das Remake mit Will Smith-Sprösling Jaden hat mir da auch keine Eingebung beschert, aber schon genügend Spaß  gemacht, um nicht allzu erbost über die Neuauflage zu sein – siehe meine Kritik aus der Juli-Raveline:

Den hollywoodschen Remake-Bulldozer können nicht mal das kampferprobte Karate Kid und sein flinker Lehrmeister aufhalten. Die Neuverfilmung des 80er Jahre Kampfsport-Kultfilms „Karate Kid“ müsste aber eigentlich Kung-Fu Kid heißen, da der Protagonist seiner Mutter nicht nach Kalifornien, sondern nach China folgen muss – und da wird natürlich keine japanische Kampfkunst gelehrt. „Karate Kid“ ist anständiges Popkorn-Kino mit ansprechend choreographierten Action-Szenen und ein paar unfreiwillig komischen Stellen. Positiv überrascht, dass der erst 12-jährige Jaden Smith die Rolle, die im Original von einem 20-Jährigen gespielt wurde, körperlich und geistig ausfüllen kann. Die Story ist fast unverändert: Dre (Smith) zieht allein mit seiner Mutter (Henson) ins Reich der Mitte und gerät dort mit den Schul-Schlägern aneinander, weil er sich in Mei Ying (Han) verknallt. Die Schulrüpel bekommen von ihrem strengen Meister Lektionen in Kung-Fu und Grausamkeit, die sie sofort an Dre erproben. Nachdem der Hausmeister Mr. Han (Chan) den kleinen Amerikaner aus diesem Handkanten-Hagel rettet und sich dabei als Kung-Fu-Meister Mehr…

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Please Give – Zwischen Almosen und Neurosen

25. Juli 2010 1 Kommentar

Während der Berlinale war Nicole Holofceners Geschichte über zwei New Yorker-Familien eine lustige Abwechslung von einem Festival voller, teils dröger, Ernsthaftigkeiten. Im Rückblick erscheint die Woody-Allen-eske Komödie noch witziger: Meine Kritik zum Sonntagnachmittag-Spaß für die ganze Familie ist nun in der Raveline erschienen:

Wie viel Wohltätigkeit ist zu viel des Guten? Dieser Frage geht Nicole Holofcener in ihrer Komödie „Please Give“ auf unterhaltsame und einleuchtende Weise nach. Die Geschichte von Kate (Keener), die zusammen mit ihrem Mann Alex (Platt) ein Möbelgeschäft in New York betreibt und ein schlechtes Gewissen hat, weil sie die Möbel oft den Kindern Verstorbener zu Spottpreisen abluchst, mutet an wie ein Woody-Allen-Film – ohne dessen Umständlichkeiten. Kate versucht das schlechte Gefühl in der Magengegend, das ihr einträglicher Job ihr bereitet, durch exzessives Mehr…

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Filmkritik: Mr. Nobody mit Jared Leto

Die Kritik zu Jaco von Dormaels Sci-Fi-Drama erschien vor drei Wochen in der Juli-Ausgabe der Raveline.

„Nobody’s Perfect“ möchte man manchem Filmemacher aufmunternd zurufen, die Meister der vertrackten Erzählweise wie Christopher Nolan nacheifern. Jaco von Dormaels Sci-Fi-Drama „Mr. Nobody“ muss den Vergleich mit Nolan allerdings abgesehen vom relativ einfach zu erahnenden Schluss-Twist nicht scheuen. Die Geschichte von Nemo Nobody (Leto), dessen Eltern sich trennen, als er neun ist, gibt dem Zuschauer genügend Rätsel auf, um durchweg spannend zu bleiben. Am Bahnhof muss Nemo sich entscheiden: Soll er bei seinem Vater (Ifans) im Heimatdorf bleiben? Oder mit der Mutter (Little) in die Großstadt gehen? Nacheinander zeigt uns Dormael in einer gigantischen Was-wäre-wenn-Story, wie Nemos Leben verlaufen könnte. Wird er im Haus seiner Mutter mit Stiefschwester Anna (Kruger, Temple) eine heimliche Romanze beginnen? Oder während er sich um seinen gelähmten Vater kümmert, der selbstzerstörerischen Mehr…

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Das Kabinett des Dr. Parnassus – ab heute auf DVD

Die Zeit vergeht wirklich schnell. Nun ist es schon fast zweieinhalb Jahre her, dass Heath Ledger viel zu jung verstorben ist. Bis zum Kinostart seines allerletzten Films Das Kabinett des Dr. Parnassus hat es einige Zeit gedauert, damit er trotz des Todes seines Hauptdarstellers erscheinen konnte. Nun gibt es den Fantasy-Streifen auch auf DVD:

Ein moralisches Märchen mit einer Unmenge interessanter Versatzstücke von Sozialkritik bis Magie – das ist Terry Gilliams „Das Kabinett des Dr. Parnassus“. Die beeindruckende Optik zieht den Zuschauer in ihren Bann, wo die Geschichte aufgrund ihrer Verworrenheit ins Stocken gerät. Terry Gilliams überschäumende Phantasie führt ähnlich wie bei „Brother Grimm“ manchmal dazu, dass der Plot etwas mäandert. Aber den Unterhaltungswert schmälert das nicht. Dass sein Film durch den Tod von Heath Ledger auch eine traurige Berühmtheit erlangt, hätte aber wohl selbst ein so kreativer Geschichtenerzähler wie Gilliam nicht ahnen können.

Dr. Parnassus (Plummer) entführt die Zuschauer seines Wandertheaters mittels eines magischen Spiegels in Mehr…

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Amelia – neue Kritik auf Raveline.de

Ich komme zwar wegen meinen zahlreichen Magisterprüfungen kaum zum posten, schreibe aber immer noch fleißig für die Raveline. Kürzlich sind wieder ein paar Kritiken, die in der Printversion veröffentlich wurden, auch online erschienen. Falls ihr also nicht zufällig die Raveline im Abo habt, könnt ihr hier z. B. meine Meinung zu Amelia lesen: Mehr…

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