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“Destroy everything you touch”- Mammoth (2009)

Der Berlinale ist vorbei und viele der gezeigten Filme kommen bald ins Kino. Zeit, mal eine ausführlichere Bestandsaufnahme der Filme zu machen, die ich auf der 59. Berlinale gesehen habe:

Teil neun: Mammoth

Nach Ansehen des Trailers hatte ich große Erwartungen an Mammoth. Das Thema war interessant, Musik und Bilder schick und stimmig sowie die Hauptdarsteller Gael Garcia Bernal (Amores Perros,Babel) und Michelle Williams (Brokeback Mountain, Dawsons Creek) keineswegs untalentiert. Doch die Buh-Rufe im Berlinalepalast nach dem Screening von Lukas Modyssoons Drama waren leider nicht unberechtigt. Regisseur Moodyssoon, der auch das Drehbuch schrieb, scheint seine Story nicht wirklich durchdacht zu haben. Thematisch surft der 40-Jährige auf der Globalisierungs-Welle á la Babel, wobei die überbordende Sentimentalität des Drehbuch kaum emotionalen Wellengang beim Zuschauer erzeugen kann.

Auch die guten Schauspieler können dieses Manko so gut wie nie ausgleichen. Zu keinem Zeitpunkt kann oder will man sich mit den Protagonisten identifizieren. Die Darsteller wirken verloren in der kitschigen Mär, die sich dazu anschickt, familiäre Werte hochzuhalten. Selbst der coole Indie-Elektro der britischen Band Ladytron klingt im Film nicht mehr so schick, wie im Trailer, da der Sound in einer solchen Lautstärke und Frequenz aus den Surround-Sound-Boxen dröhnt, dass man sich geradezu attackiert fühlt. Einen tieferen Sinn scheint dieser Musikeinsatz jedoch nicht haben. Trotz all dieser Schwächen wird “Mammoth” aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe des Jahres in die deutschen Kinos kommen. Der Trailer macht Lust auf mehr, aber für viele dürfte diese Lust sich nach einigen Filmminuten in Frust wandeln.

3 von 10

Der Trailer:

KategorienBerlinale, Filmkritik Tags:
  1. Björn
    4. März 2009, 17:05 | #1

    Nur 3 Filmkriterin-Rollen, sehr gut! ; )

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