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„Don’t shoot the messenger“ – The Messenger (2009)

Der Berlinale ist vorbei und viele der gezeigten Filme kommen bald ins Kino. Zeit, mal eine ausführlichere Bestandsaufnahme der Filme zu machen, die ich auf der 59. Berlinale gesehen habe:

Teil acht: The Messenger

Als Ben Affleck nicht mehr Regie bei “The Messenger” führen wollte, übernahm Drehbuchautor Oren Moverman den Job. Doch dass das Antikriegsdrama, welches bei der 59. Berlinale den Friedensfilmpreis und den Silbernen Bären für das beste Drehbuch gewann, von einem Regie-Debütant gedreht wurde, merkt man “The Messenger” niemals an. Moverman nimmt sich eines hochbrisanten Themas an. Er erzählt die Geschichte zweier US-Soldaten, deren traurige Pflicht es ist, den Angehörigen gefallener Soldaten mitzuteilen, dass ihre Liebsten nicht mehr am Leben sind.

Dabei schafft es der 1966 geborene Amerikaner, dem Zuschauer trotz des tragischen Themas das ein oder andere Lächeln abzuringen und niemals in Gefühlsduselei zu verfallen. Außerdem ist die Story von “The Messenger” nahezu perfekt – niemals zu durchschaubar, aber auch nicht unnötig kompliziert. Ein weiterer Grund, die Mission des “Casualty Notification Team” zu verfolgen, sind die brillianten Leistungen von Ben Foster (Todeszug nach Yuma) und Woody Harrelson (Natural Born Killers) als Unglücksboten zwischen Pflicht und Mitgefühl.

Tausendmal oder sogar öfter hat man in anderen Filmen gesehen, wie zwei Uniformierte auf ein Wohnhaus zu marschieren und mit versteinerter Miene den Bewohnern die traurigste aller Nachrichten überbringen. Aber was bisher nie auf der Leinwand gezeigt wurde, ist der Mensch hinter dem Soldat, der dazu verdammt ist, die “Standard Operating Procedure” zu befolgen. “The Messenger” ist kein platt-emotionales Drama, wie man anhand der Inhaltsangabe durchaus vermuten könnte. Schade, dass der Film hierzulande bisher weder einen Starttermin noch überhaupt einen Trailer hat.

8 von 10

Hier gibts ein Video, in dem Harrelson über seine Rolle in “The Messenger” redet.

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