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“I knew you were bad from the day you were born” – The Private Lives of Pippa Lee (2009)

Der Berlinale ist vorbei und viele der gezeigten Filme kommen bald ins Kino. Zeit, mal eine ausführlichere Bestandsaufnahme der Filme zu machen, die ich auf der 59. Berlinale gesehen habe:

Teil zehn: The Private Lives of Pippa Lee

Tragik, Amüsement und Melancholie – das sind die drei Pfeiler, auf die “The Private Lives of Pippa Lee” sich stützt. Doch welche Säule nun die Tragende ist, da scheint sich Regisseurin Rebecca Miller nicht entscheiden zu können. Die Tochter des Schriftstellers Arthur Miller beweist zwar ein gutes Gespür für der Inszenierung der unterschiedlichen Klangfarben der emotionalen Buchvorlage, aber da sie den Roman selbst verfasst hat, ist dieses Verständnis des Stoffes vorauszusetzen. Leider hat die filmische Umsetzung keinen roten Faden und so verblassen auch die schönsten Filmmomente zu einem blassrosa Brei, der sich jeglicher Definition entzieht.

Das Star-Aufgebot, bestehend aus Keanu Reeves, Robin Wright Penn, Julianne Moore, Alan Arkin, Winona Ryder und “Gossip Girl” Blake Lively, sorgt jedoch dafür, dass der Unterhaltungswert von ”The Private Lives of Pippa Lee“ trotz dieser Schwächen sehr hoch ist. Einige witzige Momente zeugen vom wirklichen Können Millers, doch die 46-Jährige schöpft ihr Potential niemals voll aus. Die Regie bei der Verfilmung des eigenen Buches zu führen und dazu noch das Drehbuch zu schreiben, war wahrscheinlich nicht die beste aller Ideen von Multitalent Miller. Die Ehefrau von Daniel Day-Lewis ist nicht nur Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Regisseurin, sondern auch noch Schauspielerin, Bildhauerin, und Malerin. Hätte Miller etwas weniger gewollt und sich auf einzelne Aspekte von ”The Private Lives of Pippa Lee“ stärker konzentriert, es wäre vielleicht die beste Komödie des Jahres geworden. Angesichts dessen, was letztendlich herausgekommen ist, kann man sich nur in Platitüden flüchten: Weniger wäre einfach mehr gewesen. ”The Private Lives of Pippa Lee“ hat noch keinen Starttermin, soll aber in 2009 ins Kino kommen.

5 von 10

Bericht über den Berlinale-Wettbewerbstag mit Pippa Lee Bildern und Inhaltszusammenfassung

Die Autorin liest aus der Buchvorlage zu Pippa Lee

  1. Björn
    9. März 2009, 22:40 | #1

    Sehe ich genauso. Unentschlossenes Filmchen. Weniger wäre mehr gewesen.

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