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“Ich spür aber gar keinen Ruck!” – Deutschland 09. 13 kurze Filme zur Lage der Nation (2009)

17. Februar 2009 2 Kommentare

Der Berlinale ist vorbei und viele der gezeigten Filme kommen bald ins Kino. Zeit, mal eine ausführlichere Bestandsaufnahme der Filme zu machen, die ich auf der 59. Berlinale gesehen habe:

Teil drei: “Deutschland 09. 13 kurze Filme zur Lage der Nation”

Dreizehn Kurzfilme, von ebenso vielen renommierten deutschen Regisseuren mit dreimal so vielen Botschaften. Als Gesamtwerk betrachtet reizt “Deutschland 09″ eher durch die vielen individuellen Blicke auf unsere Nation am Ende der ersten Dekade des Milleniums, als durch einen roten Faden. Wer die Vielfalt der Themen (typisch deutsche Verhaltensweisen, Überwachungsstaat, Architektur, Extremismus, Globalisierung,…), Genres (Komödie, Drama, Science-Fiction, Halb-Dokumentarisches) und Ansätze (wehmütig, amüsant, verstörend, beunruhigend, informativ,…) interessant findet, wird sich während der knapp zweieinhalb Stunden Spielzeit keine Minute langweilen. Und wer Regisseure wie Tom Tykwer (“The International”, “Das Parfum”), Fatih Akin (“Auf der anderen Seite”), Wolfgang Becker (“Good bye Lenin!”) und Hans Steinbichler (“Winterreise”) mag, sieht mal eine ganz andere Seite der Filmschaffenden. ”Deutschland 09. 13 kurze Filme zur Lage der Nation” kommt am 26. März 2009 ins Kino.

Wertung:
8 von 10

Leider gibt es noch keinen Trailer, aber auf 3sat bei “Kulturzeit” werden Bilder zu “Deutschland 09″ gezeigt. Falls das Video nicht gleich läuft, rechts unten einmal auf “Video abspielen” klicken.

13 Freunde müsst ihr sein…

13. Februar 2009 Keine Kommentare

Weckerklingeln um 7.20 Uhr, eine Seltenheit bei mir. Heute musste ich wohl oder übel schon um 8.30 Uhr im Berlinale-Palast sitzen, damit ich mir “Pink Panther 2″ um 13 Uhr und eine entsprechende Kritik sparen kann. Dann doch lieber unheimlich müde in “Deutschland 09. Dreizehn kurze Filme zur Lage der Nation” wanken. Mein herzlicher Dank geht an Björn, der in diesem Moment das Sequel zur pinken Raubkatze anschaut. Die Credits des frühen Films, in dem 13 Regisseure von Fatih Akin, über Tom Tykwer bis Hans Steinbichler in Kurzfilmen Deutschland und seine Bewohner ziemlich treffend charakterisieren, lesen sich wie ein Who-is-who der hiesigen Filmlandschaft. Trotz der stolzen Filmlänge von 151 Minuten hatte ich nach der Vorführung noch Lust, bei der Pressekonferenz vorbei zu schauen.

Heute war das Podium plötzlich unheimlich lang. Kein Wunder: 13 Regisseure und zwei Produzenten mussten auf dem Präsentierteller Platz finden. Das sah aus, wie eine Pressekonferenz der deutschen Fussballnationalmannschaft inklusiver Trainer, Co-Trainer und Masseur. Mit etwa zehn Minuten Verspätung schlurfte dann Fatih Akin in typischer Lässigkeit als erster aufs Podium. Seine Mit-Regisseure folgten ihm im Gänsemarsch nicht nur zum jeweiligen Stuhl, sondern auch bei der ersten Frage. Wie denn die Damen und Herren zu dem Projekt gekommen seien und was sie daran gereizt habe mitzumachen, fragte der Leiter der Pressekonferenz. “Ja, also der Tom, der Tom Tykwer, hat mich gefragt,” antwortete Akin kurz und bündig. Wolfgang Becker, Sylke Enders, Dominik Graf, Christoph Hochhäusler und der Rest der wilden 13 wandelten Akins Antwort jeweils nur leicht ab, auch wenn nicht alle Tykwers Namen in James-Bond-Manier erwähnten. Großes Gelächter folgte. Seltsamerweise scheinen die Filmschaffenden sich genau in der Reihenfolge auf das Podium gesetzt zu haben, in der ihre Filme im Presseheft vorgestellt werden. Ein Zufall?

Steinbichler schließlich drehte den Spieß um: Wie der Tom denn darauf gekommen sei, gerade ihn zu fragen, ob er bei “Deutschland 09″ mitmachen möchte, das würde er jetzt gern mal wissen! Insgesamt also gute, kollegiale Stimmung im Regisseurs-Kollektiv, was wahrscheinlich auch daran gelegen hat, dass die 13 große kreative Freiheiten genossen, solange sie nur die Deadlines einhielten. “Einfach mal machen was man will” war wahrscheinlich die am zweit häufigsten erwähnte Redewendung bei der Pressekonferenz, gleich nach “Der Tom hat mich gefragt”. Gut hat er das gemacht, der Tykwer Tom!