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“The world’s worst dog” – Marley & me (2008)

Etwa zehn Jahre vergehen von den ersten Szenen, in denen das frisch verliebte Journalisten-Pärchen John (Owen Wilson) und Jenny (Jennifer Aniston) den chaotischen Welpen Marley adoptiert, bis zum Großfamilien-Glück mit drei Kindern am Ende der Komödie. Aber altern tun weder Wilson noch Aniston. Kein graues Haar trübt die Optik und Jennys Taille ist auch nach der Geburt dreier Kinder unverändert schmal. Solcher Hollywood-Hochglanz ohne Sinn und Verstand sowie ein allzu stereotyper Plot sind die großen Schwächen von “Marley & me”.

Trotzdem geht die Beethoven-Formel “Chaotischer Hund + sympatische Familie = Kassenschlager” scheinbar auf: In den USA hat “Marley & Me” bereits 140 Millionen Dollar eingespielt. Auch hierzulande werden die lustige und rührenden Momente von “Marley & me” viele Zuschauer in die Kinos locken. Im Gegensatz zur Buchvorlage von John Grogan entbehrt die locker-flockige  Komödie jeden tieferen Sinn und ist Fast-Food-Kino erster Güte: Schnell gegessen und noch schneller vergessen. Wer von seinem Kino-Besuch genau das und nicht mehr erwartet, wird von Marleys Abenteuern gut unterhalten.

Wilson und Aniston beweisen einmal mehr, dass sie gute Komödien-Darsteller sind. Doch beide zementieren letztendlich nur ihren guten Ruf, statt mit Wandlungsfähigkeit zu überraschen. Anistons Jenny schrumpft in wenigen Minuten von einer talentierten Journalistin zu einer Gebärmaschine, die in kürzester Zeit drei Kinder gebährt und abgesehen von gelegentlicher Erschöpfung gepaart mit Wutanfällen ziemlich langweilig ist. Wilson wirkt in vielen Szenen lethargisch und nicht gerade wie der kreative Kolumnist, dessen Artikel Menschen mitreisen und begeistern.

Und obwohl “Marley & Me” keineswegs ein Ärgernis oder langweilig ist, stellt sich trotzdem die Frage, ob die knapp zwei Stunden Spielzeit nicht besser darin investiert gewesen wären, die ersten Kapitel der Buchvorlage von “Marley & me” zu lesen. Dieser Grogan kann wirklich schreiben! Hätten sich die Herren Drehbuchautoren Scott Frank (Minority Report) und Don Roos (Bounce) strenger an das Buch gehalten, “Marley & me” wäre höchstwahrscheinlich ein besserer Film. Ab 5. März 2009 im Kino.

5 von 10


Der Trailer:

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