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Archiv für die Kategorie ‘Berlinale’

And the teddy goes to…

14. Februar 2009 Keine Kommentare

Dass heute morgen der Berlinale-Korrespondent eines französischen Radiosender, der bei uns im Bad lief, den Film “London River” seines Landsmannes Rachid Bouchareb als Top-Favorit für den goldenen Bären sieht, ist keine Überraschung. Schließlich glauben viele deutsche Kritiker ebenfalls “Alle anderen” von Maren Ade hätte gute Gewinnchancen. Wenn aber selbst die DPA “London River” mindestens in den Top drei sieht, muss irgendwas dran sein.

Dem Festival-Buzz zu urteilen, haben die von mir favorisierten Wettbewerbsbeiträge “Storm” und “The Messenger” allerdings sehr viel bessere Bären-Chancen. Auch die Trophäe für den besten Schauspieler hätte Ben Foster aus “The Messenger” verdient. Ich hoffe das “The Messenger” wenigstens einen der Preise gewinnt, aber wenn “Storm” ausgezeichnet würde, wäre ich auch hochzufrieden. Aber wie die Jury unter Leitung von Tilda Swinton die einzelnen Filme fand, ist sehr schwer zu sagen. Vielleicht wird es eineÜberraschung geben. Wer live dabei sein will, schaltet heute Abend um 19.20 auf 3sat, wo die Verleihung im Berlinalepalast gezeigt wird.

Hier nun zum letzten Mal meine Rangliste der Wettbewerbsfilme, die ich auf der Berlinale gesehen hab:

  • The Messenger
  • Storm
  • My one and only
  • In the Electric Mist
  • Ricky
  • Chéri
  • Rage
  • Mammoth
  • Happy Tears
  • Forever Enthralled
  • 13 Freunde müsst ihr sein…

    13. Februar 2009 Keine Kommentare

    Weckerklingeln um 7.20 Uhr, eine Seltenheit bei mir. Heute musste ich wohl oder übel schon um 8.30 Uhr im Berlinale-Palast sitzen, damit ich mir “Pink Panther 2″ um 13 Uhr und eine entsprechende Kritik sparen kann. Dann doch lieber unheimlich müde in “Deutschland 09. Dreizehn kurze Filme zur Lage der Nation” wanken. Mein herzlicher Dank geht an Björn, der in diesem Moment das Sequel zur pinken Raubkatze anschaut. Die Credits des frühen Films, in dem 13 Regisseure von Fatih Akin, über Tom Tykwer bis Hans Steinbichler in Kurzfilmen Deutschland und seine Bewohner ziemlich treffend charakterisieren, lesen sich wie ein Who-is-who der hiesigen Filmlandschaft. Trotz der stolzen Filmlänge von 151 Minuten hatte ich nach der Vorführung noch Lust, bei der Pressekonferenz vorbei zu schauen.

    Heute war das Podium plötzlich unheimlich lang. Kein Wunder: 13 Regisseure und zwei Produzenten mussten auf dem Präsentierteller Platz finden. Das sah aus, wie eine Pressekonferenz der deutschen Fussballnationalmannschaft inklusiver Trainer, Co-Trainer und Masseur. Mit etwa zehn Minuten Verspätung schlurfte dann Fatih Akin in typischer Lässigkeit als erster aufs Podium. Seine Mit-Regisseure folgten ihm im Gänsemarsch nicht nur zum jeweiligen Stuhl, sondern auch bei der ersten Frage. Wie denn die Damen und Herren zu dem Projekt gekommen seien und was sie daran gereizt habe mitzumachen, fragte der Leiter der Pressekonferenz. “Ja, also der Tom, der Tom Tykwer, hat mich gefragt,” antwortete Akin kurz und bündig. Wolfgang Becker, Sylke Enders, Dominik Graf, Christoph Hochhäusler und der Rest der wilden 13 wandelten Akins Antwort jeweils nur leicht ab, auch wenn nicht alle Tykwers Namen in James-Bond-Manier erwähnten. Großes Gelächter folgte. Seltsamerweise scheinen die Filmschaffenden sich genau in der Reihenfolge auf das Podium gesetzt zu haben, in der ihre Filme im Presseheft vorgestellt werden. Ein Zufall?

    Steinbichler schließlich drehte den Spieß um: Wie der Tom denn darauf gekommen sei, gerade ihn zu fragen, ob er bei “Deutschland 09″ mitmachen möchte, das würde er jetzt gern mal wissen! Insgesamt also gute, kollegiale Stimmung im Regisseurs-Kollektiv, was wahrscheinlich auch daran gelegen hat, dass die 13 große kreative Freiheiten genossen, solange sie nur die Deadlines einhielten. “Einfach mal machen was man will” war wahrscheinlich die am zweit häufigsten erwähnte Redewendung bei der Pressekonferenz, gleich nach “Der Tom hat mich gefragt”. Gut hat er das gemacht, der Tykwer Tom!

    Renée Zellweger auf der Berlinale

    12. Februar 2009 1 Kommentar

    Nachdem ich eben bei “My one and only” noch viel gelacht und auch ein bisschen geklatscht habe, machte ich noch einen Abstecher ins Pressezentrum, um mir eine Karte für “The Dust of time” zu besorgen. Und wer wurde gerade beim Foto-Call von dutzenden Fotografen in Pose geschrien, als ich die Treppe hoch kam? Renée Zellweger! Völlig überrascht davon, dass sich doch nochmal ein Star auf der Berlinale blicken lässt, den ich gern mal live sehen würde, blieb ich noch zur Pressekonferenz.

    Miss Zellweger war zwar guter Laune und für jeden Spaß zu haben. Aber die Frage einer kolumbianischen Journalistin, wie Zellweger sich auf die Rolle ihrer Ehemann Nummer drei jagenden Figur vorbereitet habe, nahm sie ziemlich persönlich und redet lieber über etwas anderes, bevor das unvermeidliche “no comment” ihren Redefluss beendete. Eine andere ausländische Kollegin, deren Englisch zugegebener Maßen nicht perfekt war und wo man genau hinhören musste, um die Frage zu verstehen, wollte wissen, ob Zellweger nach ihrer Mutterrolle auf der Leinwand nun selbst gern eine Familie hätte. Mehrmals sagte Zellweger, sie habe diesen oder jenen Teil der Frage nicht verstanden. Auch nach Wiederholung der Frage war sie vielleicht nicht gewillt oder eben körperlich nicht im Stande, die Frage zu beantworten, wie sie selber zu bedenken gab: “I’m a bit deaf, you know”, sagte sie charmant lächelnd und widmete sich dem nächsten Fragesteller.

    Fragen zum Film jedoch beantwortete die 39-Jährige ausführlich und besonders freundlich. Dass die gebürtige Texanerin bei den Dreharbeiten in Mexiko tatsächlich einen Sonnenbrand hatte, sorgte genauso für Gelächter, wie der Moment, in dem sie ihrem Filmsohn Mark Rendall eine Haarsträhen aus dem Gesicht strich und dieser mit einem verschmitzten “Mommy, you know…” reagierte. Alles in allem eine nette, locker Veranstaltung und die erste Pressekonferenz meines Lebens, an die ich mich wohl noch ein Weilchen länger zurückerinnern werde.

    Bote überholt Sturm!

    12. Februar 2009 Keine Kommentare

    Nach der Spätvorstellung von „The Private Lives of Pippa Lee“ war ich gestern erst gegen 3 Uhr im Bett. Vorher habe ich noch geblogt, aber nicht gemerkt, dass Pippa Lee außer Konkurrenz läuft und somit gar nicht in meine Rangliste gehört. Eigentlich wollte ich mir „Katalin Varga“ um 9 Uhr ansehen, aber das hehre Ziel, alle Wettbewerbsfilme zu sehen, fiel meiner Müdigkeit zum Opfer. Als ich um kurz vor zwölf am Berlinalepalast ankam, war Kollege Björn der Meinung, ich solle froh sein, mich nicht wegen dieses Films aus dem Bett gequält zu haben. Den Wettbewerbsbeitrag am Mittag, „Happy tears“ mit Demi Moore, hätte ich lieber auch verschlafen sollen. Die Story war echt zum Heulen und dass nicht im positiven Sinne.

    Nach einem längeren Zwischenstopp bei McDonalds am Berlinalepalast (da kann man für eine Stunde gratis ins Netz!) machte ich mich um 15.15 auf den kurzen Weg zum Cinemaxx 7, wo ab 15.45 „Notorious B.I.G.“ gezeigt wurde. Bei den meisten Hollywood-Produktionen im Berlinale-Programm war der Andrang in den Pressevorführungen meist sehr groß, bis hin zu Warteschlangen, in denen man von den Massen so eng aneinander gedrückt wurde, wie bei einem Rockkonzert. Diesmal herrschte etwa 25 Minuten vor Filmstart noch gähnende Leere im Kino und ich konnte endlich mal in der Mitte sitzen, statt in der zweiten bis vierten Reihe oder so weit hinten, dass man hört, wie sich der Filmprojektor wenige Meter hinter einem dreht. Das Biopic über den gleichnamigen Rapper, der im Frühjahr 1997 erschossen wurde, war unterhaltsam, aber man hätte aus dem Stoff sehr viel mehr rausholen können. Eine ausführliche Kritik erscheint im Laufe des Donnerstags auf Filmstarts.de.
    Die Rangliste, abends am 11.02.2009:

    1. The Messenger
    2. Storm
    3. In the Electric Mist
    4. Ricky
    5. Chéri
    6. Rage
    7. Mammoth
    8. Happy Tears
    9. Forever Enthralled

    Außerdem auf der Berlinale gesehen: The International, The Reader, The Countess, Distanz und Dorfpunks.

    Morgen (Donnerstag, 12.2.2009) sehe ich:

    • An English Man in New York (vielleicht)
    • My one & only mit Reneé Zellweger
    • Hilde mit Heike Makatsch
    Der Trailer zu Hilde:

    KategorienBerlinale, Nachrichten Tags:

    Urlaub im Cineplex

    11. Februar 2009 Keine Kommentare

    Das war heute ein freier Tag nach meinem Geschmack! Ich musste keine Kritik abgeben und konnte die Berlinale in vollen Zügen genießen. Los gings um 12 Uhr mit „Chéri“, einer Kostümfilm Rom-Kom über eine alternde Kurtisane (Michelle Pfeiffer), die sich einen jungen Mann anlacht. Die meiste Zeit konnte ich mich nicht entscheiden, wer gelangweilter wirkte: Die Figuren im Film oder die Zuschauer auf den Kinositzen. „Chéri“ war zwar nicht so schlecht, dass es ein Ärgernis wär. Aber richtig unterhaltsam ist auch was anderes, obwohl das Thema durchaus seine Reize hatte.

    Der nächste Film war „Dorfpunks“, verfilmt frei nach Rocko Schamonis Roman. Als die Pressetante angekündigte, uns stünden „vergnügliche 90 Minuten bevor“ hab ich das eher als PR-Spruch abgetan. Aber der Film über Punker in einer norddeutschen Kleinstadt, der zwar nicht im Wettbewerb, sondern in „Perspektive Deutsches Kino“ läuft, ist auf jeden Fall mehr als einen Blick wert ist.

    Danach schnell rüber ins Cinemaxx 7 und einen Platz sichern, denn es läuft „Forever Enthralled“ aus der Volksrepublik China. In Erwartung eines bildgewaltigen Epos á la „Hero“ gehe ich noch mal schnell für kleine Filmkritikerinnen, bevor der 145-minütige Film beginnt. Das stellt sich eine halbe Stunde später als voreilige Maßnahme heraus, denn „Forever Enthralled“ hat zwar ein paar schöne Bilder zu bieten, aber die Story bewegt sich noch weniger, als der chinesische Bergsee in Zhang Yimous eben genanntem Meisterwerk. Nicht ganz alleine verlasse ich nach den ersten 30 Minuten den Saal. Es gibt wohl noch ein paar anderen Journalistin, die die Geschichte der Peking-Oper-Legende da auf der Leinwand nicht sehr fesselnd finden.

    In der Spätvorstellung um 23.15 quetsche ich mich mit ein paar hundert anderen Nachtaktiven durch die einzig offene Tür des Friedrichstadtpalast, um mir „The Private Lives of Pippa Lee“ anzusehen. Keine Enttäuschung, aber auch kein Erfolg – Rebecca Miller konnte sich wohl nicht zwischen Drama und Komödie entscheiden, wie mein Filmstarts-Kollege Björn nach der Pressevorführung bereits festgestellt hatte.

    Die Rangliste in der Version 2.0

    1. Storm
    2. The Messenger
    3. In the Electric Mist
    4. Ricky
    5. The Private Lives of Pippa Lee
    6. Chéri
    7. Rage
    8. Mammoth
    9. Forever Enthralled
    HEUTE (Mi. 11.02.09) SCHAUE ICH:
    • Happy Tears
    • Notorious B.I.G.
    KategorienBerlinale, Nachrichten Tags: